unkonventionell
Der Stuttgarter Christoph Schweizer begann bereits im Alter von sechs Jahren zu musizieren. Nach einigen Jahren als Geiger verliebte er sich bereits wenig später in den sonoren Klang der Bratsche und verbrachte seine Jugend als Orchestermusiker. Nach dem Abitur studierte er Schulmusik an der Hochschule für Musik in Trossingen mit Hauptfach Bratsche und den Leistungsfächern Dirigieren und Gesang. Schon im frühen Alter von 19 Jahren leitete er seinen ersten Chor und begann Konzerte als Chorsänger zu bestreiten. Soloengagements im Konzertfach folgten rasch und so begann ganz unbemerkt eine kleine Karriere als Konzertsänger.
2014 gewann der 25-jährige Bass-Bariton völlig unerwartet das Vorsingen zum freien Mitarbeiter des SWR Vokalensembles. „Prima vista“-Fähigkeiten, ein schnelles Verständnis von komplexen Partituren der Neuen Musik sowie die schlanke Stimmführung ermöglichten ihm diesen Erfolg.
Es folgten Jahre als freischaffender Dirigent, Konzert- und Chorsänger. Viele Begegnungen mit wunderbaren Mentoren, wie Andreas Reibenspies, Manfred Schreier, Michael Alber, Marcus Creed, Florian Helgath, Frieder Bernius, Andreas Scholl, Peter Harvey, Jos van Veldhoven und Hans-Christoph Rademann prägten diese Lebensphase. Das Ergebnis waren unzählige wichtige Erfahrungen in Konzerten, Meisterkursen und Unterrichten, aber auch ein Staatsexamen in Schulmusik und Abschlüsse in Bachelor Gesang sowie Master Dirigieren.
2016 begann für den mittlerweile 27-jährigen Musiker eine neue Lebensphase. Als Master-Student der Stuttgarter Liedklasse vertiefte er seine sängerische Ausbildung und widmete sich intensiv dem Liedgenre. Dank inspirierender Impulse von Cornelis Witthoefft und Meisterkursen bei Magreet Honig, Robert Holl und Malcolm Martineau eröffneten sich ihm ganz neue Karrieremöglichkeiten. Highlights dieser Zeit waren eine Holland-Tournee mit Bachs „Matthäuspassion“ (Judas und Chor) mit der Nederlandse Bachvereiniging unter Jos van Veldhoven, ein Meisterkurskonzert des Liedfestival Zeist und die ersten Liederabende mit Schuberts Winterreise und Schumanns Dichterliebe.
2018 dann der Beginn des bisher umfangreichsten Kapitels: die Oper!
Die dramatische Sopranistin Melanie Diener erkennt das stimmliche Potential des jungen Bass-Baritons und coacht ihn von nun an intensiv. Im Laufe der Zeit wird seine Stimme dunkler und runder, bekommt mehr Körperlichkeit und mehr Vibrato. Anfangs noch als Bass ausgebildet deutet sich im Alter von 30 Jahren ein Fachwechsel zum Bass-Bariton an, da die Stimme zunehmend an Höhe und Tragfähigkeit gewinnt. Die Internationale Opernwerkstatt mit Melanie Diener und Thomas Hampson gibt den vorerst letzten Schliff und endet mit Don Giovanni (Hampson: „You´ll be a great Giovanni!“). Mit 31 Jahren ist der junge Sänger bereit für die ersten Vorsingen im professionellen Opernbetrieb. Das Vorhaben wird jäh unterbrochen: Lockdown in der Kultur!
Die kulturell öden Jahre verbrachte Christoph Schweizer als festangestellter Landwirt. Sein langjähriges Hobby wurde zum Beruf und er genoss das Leben an der frischen Luft so gut es eben ging in dieser psychisch herausfordernden Zeit.
2021 konnte die Opernkarriere dann endlich beginnen! Die junge Oper Weikersheim engagiert Christoph Schweizer als Zuniga (Carmen) und er beendet somit „unfreiwillig“ seine Tätigkeit als Landwirt. Kurz danach gewinnt er das Vorsingen zum Opernstudio Lübeck und beginnt seinen Dienst am 1. März 2022 mit einem herausfordernden Einspringer als Baloo (Dschungelbuch / Sollima). Er lernt die Partie innerhalb einer Woche während/zwischen/auf/nach den Proben. Ein erster Sprung ins kalte Opernwasser, der sich bewährt. Die Spielzeit beschert ihm unter anderem den vierten Edlen in Wagners Lohengrin und den ersten Soldaten in Strauss´ Salome.
2023 gewinnt der Stuttgarter Bass-Bariton das Vorsingen der Künstleragentur Hofinger und wird von nun an als freischaffender Opernsänger vermarket. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft!
Dank vieler glücklicher Zufälle, vielen wunderbaren Menschen und herausragenden Pädagogen ist es Christoph Schweizer ermöglicht worden, seinen ganz eigenen Weg gehen zu können, getreu seinem Lebensmotto „I do it my way“.
to be continued…
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Mit Beginn der Spielzeit 2023/24 ist Christoph Schweizer als freischaffender Opern- und Konzertsänger tätig, vertreten durch die Künstleragenturen Winfried Hofinger (Düsseldorf) und Bühnenreif (Leipzig). Zuvor war er im Opernstudio des Theater Lübeck engagiert und debütierte als vierter Edler (Lohengrin), erster Soldat (Salome) und Baloo (Dschungelbuch / Sollima).
Im Sommer 2021 war er im Rahmen der Jungen Oper Schloss Weikersheim als Zuniga (Carmen) zu sehen. GMD Elias Grandy leitete das Bundesjugendorchester und die Aufführungen fanden im malerischen Schlosshof des Schloss Weikersheim statt.
Als Stipendiat der Waiblinger Opernwerkstatt 2019 war der junge basso cantante in der Rolle des Don Giovanni (Mozart) besetzt. Zusammen mit den beiden Opernstars Melanie Diener und Thomas Hampson arbeitete er an Mozarts Charakteren. Großes Finale der Opernwerkstatt war das Abschlusskonzert mit Dan Ettinger und den Stuttgarter Philharmonikern.
In Zusammenarbeit mit den Liedbegleitern Andreas Gräsle und Matthias Veit widmet sich Christoph Schweizer intensiv dem Kunstlied und gibt regelmäßig Liederabende mit Franz Schuberts „Winterreise“, Robert Schumanns „Dichterliebe“ und anderen Liederabendprogrammen. Im Mai 2019 erhielt der junge Bass-Bariton neue Impulse zur Liedgestaltung im Rahmen des Liedfestival Zeist durch Elly Ameling, Ann Murray, Julius Drake, Malcolm Martineau und Robert Holl.
Des weiteren konzertierte der Stuttgarter bereits mit namhaften Dirigenten und Ensembles, wie Jos van Veldhoven (Nederlandse Bachvereiniging), Jeremie Rohrer (Chorwerk Ruhr), Hans-Christoph Rademann (Bachakademie Stuttgart – JSB Ensemble), Kay Johannsen (solistenensemble:stimmkunst) oder Rainer Johannes Homburg (Stuttgarter Hymnus Chorknaben).
Christoph Schweizer ist Gewinner des Liederabends „Dichterliebe und Sehnsucht“ im Rahmen der Internationalen Sächsischen Sängerakademie 2019. Ein Jahr zuvor war er Finalist des Internationalen Antonín-Dvórak-Wettbewerbs in Karlovy Vary (Tschechien) in der Kategorie Lied. Seit 2014 wurde der junge Stuttgarter zudem für veschiedenste Stipendiatenprogramme ausgewählt (Bachakademie Stuttgart, YEHUDI MENUHIN LIVE MUSIC NOW, Deutschlandstipendium).
Zuletzt studierte er Master Liedgestaltung in der Klasse von Prof. Cornelis Witthoefft (HMdK Stuttgart). Gesanglich betreut wird er weiterhin von Melanie Diener. Meisterkurse besuchte er unter anderem bei Klesie Kelly, Angelika Kirchschlager, Magreet Honig, Robert Holl, Thomas Hampson, Rudolf Piernay, Olaf Bär, Peter Harvey und Andreas Scholl.
Seit 2014 arbeitet Christoph Schweizer ebenfalls als Chorbass in renommierten Ensembles und Chören, wie dem Staatsopernchor Stuttgart, SWR Vokalensemble Stuttgart, solistenensemble:stimmkunst, Ensemble officium, Chorwerk Ruhr und Orpheus Vokalensemble. Konzerte unter erstklassigen Dirigenten wie Michael Alber, Marcus Creed, Florian Helgath, Rupert Huber, Risto Joost, Cornelius Meister und Jukka-Pekka Saraste führten ihn dabei an bedeutende Konzertorte von Stuttgart bis Shanghai.
Des Weiteren hat Christoph Schweizer abgeschlossene Studien in den Fächern Schulmusik (Hauptfach Viola), Verbreiterungsfach Jazz-/Popularmusik (Annika Köse), Bachelor Gesang (Prof. Andreas Reibenspies), Master Dirigieren (Prof. Michael Alber) und Master Konzertgesang (Melanie Diener) vorzuweisen.
Stand September 2023